Ich war vor Kurzem in Skandinavien. Dort triffst Du überall auf Hygge.
Hygge ist eigentlich ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Es geht um Gemütlichkeit, herzliche Atmosphäre, das Leben genießen.
Hygge findet unter Freunden und Familie statt, beim Essen und Trinken; die Art und Weise, wie Du dein Leben einrichtest, räumlich und geistig.
Es wird behauptet, Dänemark wäre eins der glücklichsten Länder der Welt. Was können wir uns bei ihnen abschauen?
Was benötigen wir für ein hyggeliges Gefühl?
Ich gebe zu, mancherorts hat mich dieses Hygge schier wahnsinnig gemacht. Wenn die Verkäuferin gefühlt eine Ewigkeit benötigt, dem Kunden vor dir ein Geschenk mit viel Liebe einzupacken. Oder wenn die Dame an der Rezeption sich besonders viel Zeit für den Gast vor dir nimmt. Alle anderen stehen gelassen in der Warteschlange und ich denke „mach voran!“.
Dabei bin ich doch im Urlaub und niemand hetzt mich, kein Termin im Anschluss. Ich muss zugeben, Geduld ist nicht meine Stärke, darum darf ich wohl um so mehr an meinem Hygge arbeiten…
Bei Hygge geht es nicht darum, in den Wohlfühlklamotten Kakao zu trinken. Wobei ich in Dänemark über den Ausdruck Hyggebukser gestolpert bin. Mein neues Lieblingswort!
Es geht auch nicht darum, seine Wohnung im neusten Hygge-Style zu designen.
In einem Laden habe ich das Hygge Manifesto entdeckt. Dieses Manifest kann jeder für sich individuell gestalten und selbst definieren - was Hygge für dich ist.
Folgende Punkte habe ich für mich definiert:
Atmosphäre
Schaffe einen angenehmen Raum um dich herum, in dem Du dich wohlfühlst. Fang im außen an und dekoriere dir deine Räume so, dass sie zu dir passen und dir ein gutes Gefühl geben.
Ich mag Kerzen, frischen Raumduft, brauche Weite. Eng und plüschig erdrücken mich.
Umgebe dich mit Menschen, die dir guttun. Gerade jetzt im Herbst beginnt die Zeit des Loslassens. Und vielleicht kennst auch du Menschen, die du als toxisch empfindest. Lass sie los…
Hier und jetzt
Öfter mal das Handy zur Seite legen, den Computer ausschalten.
Sich einfach mal hinsetzen und nichts tun. Und damit meine ich wirklich „nichts tun“.
Für viele von uns ist das undenkbar und auch ich tue mir schwer damit.
Meine Yogapraxis hilft mir dabei, im hier und jetzt zu sein. Und dann entsteht der Moment, am Ende meiner Praxis, dann sitze ich da und bin einfach nur. Probiere es aus.
Tu dir Gutes
Dafür ist wichtig, erstmal herauszufinden, was dir guttut. Oft haben wir Gewohnheiten entwickelt und merken gar nicht mehr, dass uns etwas nicht guttut.
Dabei hilft uns Akzeptanz und Selbstliebe.
Zu akzeptieren, dass wir nicht alles haben oder können, was andere haben und können.
Selbstliebe lehrt uns, dass wir nicht alles müssen, was andere können und müssen.
Ein wichtiger Bestandteil der Selbstliebe ist der Selbstwert, zu erkennen, wie wertvoll ich bin, meine Qualitäten und Stärken wahrnehmen. Dann ist es nicht mehr wichtig, sich mit anderen zu vergleichen.
Schaffe dir Hygge-Momente: Geh spazieren, lege regelmäßig Pausen ein, atme zwischendurch bewusst tief durch, Koche, Backe… gemeinsam mit Freunden…
Für Hygge-Momente musst du nicht zwingend Geld ausgeben.
Dankbarkeit
Wofür bin ich dankbar?
Werde dir darüber bewusst, was dir Gutes im Leben widerfährt. Halte dich nicht mit Negativem auf.
Das mag am Anfang schwerfallen. Aber das kannst du üben. Schreibe dir jeden Abend ein bis drei Dinge auf, die Positiv an diesem Tag waren. Und an trüben Tagen liest du dir diese Dinge durch, erinnerst dich daran und schon wird es wieder heller.
Zu Ende bringen
Was mich frustriert, Dinge nicht zu Ende bringen zu können. Warten zu müssen, das andere ihre Aufgaben erledigen, damit ich weiterarbeiten kann. In diesem Zusammenhang, Machtlosigkeit, Abhängigkeit gegenüber anderen.
Manchmal können wir das nicht beeinflussen, hier heißt es anzunehmen, auch wenn es schwerfällt.
Hilfreich ist es, die Dinge zu Ende zu bringen, die ich beeinflussen kann.
In mir hinterlässt es tiefe Befriedigung. Daher liebe ich zum Beispiel Gartenarbeit. Sie erdet mich und es macht mich glücklich das blühende Beet zu sehen.
Vielleicht kann ich daher auch nicht aufhören mit Puzzeln. ;)
Helfen
Ein ähnliches Glücksgefühl hinterlässt Helfen.
Helfen kann sich unterschiedlich ausdrücken. Wir können andere mit unserer Tatkraft unterstützen, wir können emotional unterstützen oder einfach nur mit Worten.
So können wir ehrenamtlich helfen oder auch materiell mit Sach- und Geldspenden.
Wann hast Du das letzte Mal geholfen?
Welche Punkte würdest Du in dein Hygge Manifest aufnehmen?
Übrigens, die Dänen verbrauchen im Schnitt 6 – 8 Kilogramm Kerzen im Jahr, die Deutschen lediglich 2- 3 Kilo.
Ruf mich an: 0177 - 5383145