Sicher ist es Dir bereits aufgefallen, Yoga findet zurzeit überall statt: beim Discounter, im Möbelhaus, bei der Partnersuche… die Werbung hat den Yogatrend für sich entdeckt.
Auf dieser Welle schwimmend, gibt es viele Produkte, die sich irgendwie an das Thema anlehnen, ob sie jetzt wirklich damit etwas zu tun haben, du dieses Produkt unbedingt für deine Yogapraxis brauchst oder nicht.
Natürlich sprechen mich manche Werbungen auch an, reizen mich Angebote, etwas genauer hinzuschauen. Werbung funktioniert auch bei mir.
Mittlerweile habe ich aber auch genügend Fehlkäufe hinter mir.
Öfter werde ich in den Yogaklassen angesprochen, welche Hilfsmittel sinnvoll sind, wo ich mein Unterrichtsmaterial kaufe.
Und wieder bringt eine Online-Plattform Produkte zum Thema Yoga in den Verkauf, von Hilfsmitteln über Kleidung, mittlerweile hin sogar zu Online-Yogastunden!
Daher möchte ich Dir hier ein paar Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung aufschreiben:
Was brauchst du für deine Yogapraxis?
Sehr wenig: Bequeme Kleidung und einen angenehmen Untergrund, auf dem du Knien
und deine Hände aufsetzen kannst und möchtest.
Hierzu eignen sich eine dünne Matte und eine Decke, die gefaltet wie ein Kissen genutzt werden kann.
Warum eine dünne Matte? Viele Yoga-Haltungen finden im Stehen statt, in der Balance. Je mehr Matte unter deinen Füßen, desto mehr musst du das Material in der Balance mit deinen Muskeln und Gelenken ausgleichen.
Das Knien auf der dünnen Matte ist oft unangenehm, aber lege einfach deine Decke unter die Knie oder klappe die Matte ein, so dass sie doppelt aufeinander liegt. So kannst Du auch andere Körperteile zwischendurch abpolstern.
Überlege, auf welchem Material möchtest du deine Yogapraxis ausführen möchtest?
Im Yoga ist Ahimsa eins der obersten Gebote. Ahimsa steht für Gewaltlosigkeit und meint auch den liebevollen Umgang mit dir selbst. Daher solltest du dich auf deinen Yoga-Materialien wohl fühlen.
Deine Matte sollte rutschfest auf dem Boden aufliegen, damit du während der Praxis einen sicheren Halt hast.
Deine Unterlage sollte zu deinem Yoga-Stil passen.
Manche Praxis bringt dich ins Schwitzen und auch dann solltest du dich auf deiner Unterlage sicher und wohl fühlen.
Welche Kleidung brauchst du für deine Yogapraxis?
Bequeme! Kleidung, die den Bewegungsspielraum deines Körpers nicht einschränkt!
Yoga wird barfuß praktiziert, maximal mit Socken.
Mittlerweile gibt es Yoga-Socken mit Noppen an der Sohle. Dies soll für warme Füße und Rutschfestigkeit während deiner Praxis sorgen. In den meisten Fällen, außer vielleicht bei ruhigen und meditativen Yoga-Stilen, werden deine Füße warm während der Praxis. Ich persönlich finde die Noppen an den Fußsohlen irritierend und sie stören mich.
Achte beim Kauf auf Qualität und darauf, dass die Noppen sich während der Praxis nicht lösen. Dein Yogastudio freut sich, dass die Noppen nicht nach der Stunde im Raum liegen bleiben, und du trägst einen Beitrag zur Plastikfreiheit bei.
Achte bei der Kleiderwahl, dass nicht irgendwo Falten, Knoten und Bändel unangenehm auf deinen Körper wirken. Manche Kleidungsstücke sehen im Katalog toll aus, erweisen sich in der Realität als völlig unpraktisch. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Achte bei der Wahl deiner Leggings, dass sie nicht unangenehm rutscht und an welchen Stellen sie durchsichtig ist. Beim Yoga möchtest du entspannen und nicht ständig an deiner Hose zoppeln. Und auch möchte dein Yogalehrender nicht alles von dir sehen.
Eine Kapuze fällt in der Vorbeuge Richtung Kopf. Weit ausgeschnittene Oberteile können rutschen und geben deinem Gegenüber einen tiefen Einblick.
Und vielleicht auch erwähnenswert: im Yoga arbeiten wir mit Atemübungen. Atmungsaktives Material neigt manchmal zum Müffeln. Dein Mattennachbar ist dir dankbar.
Welche Hilfsmittel sind sinnvoll?
Mittlerweile ist der Markt der Yoga-Hilfsmittel riesengroß. Und jedes vermittelt dir das Gefühl,
noch besser, noch tiefer, noch yogischer in deiner Praxis zu sein.
Für deine tägliche Yogapraxis reicht eine Matte und eine Decke.
Im Yin Yoga helfen dir dicke Kissen, deinen Körper zu unterstützen.
Im Hatha Yoga arbeite ich zusätzlich gerne mit Blöcken und Gurten. Beim Gurt ist es wichtig, dass dieser für deinen Körper nicht zu kurz ist. Er sollte mindestens eine Länge von 2,50 m haben, längere Personen sollten sogar 3 m wählen.
Mit Schaumstoffblöcken habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie mir zu leicht sind und mir nicht das Gefühl von Halt geben. Daher bevorzuge ich Korkblöcke.
Meditationskissen kommen immer prall gefüllt bei dir an. Habe den Mut, die Hälfte der Füllung rauszunehmen. Mache mit dem Rest ein zweites Kissen.
Die Kissen sollen dich in deiner Sitzhaltung unterstützen. Dafür müssen Wirbelsäule und Becken aufgerichtet sein. Deine Beine sollen durch die Erhöhung Raum bekommen, dass sie nicht zu schnell ermüden. Beim Einrichten auf dem Kissen stelle dir vor, du sitzt am Strand. Kuschel dich in das Kissen ein, wie du dich in den Sand „eingraben“ würdest.
Praktizierst du regelmäßig Yin Yoga empfiehlt sich ein Bolster. Ob dies rund oder eckig ist, ist Geschmackssache. Bei der Füllung solltest du darauf achten, dass sie dir Halt gibt. Gibt das Bolster zu sehr nach, erfüllt es in manchen Asanas nicht mehr seinen Zweck. Wenn du länger Freude daran haben möchtest, empfiehlt sich eine Kapok-Füllung. Sie ist am Anfang sehr stabil, wird mit der Zeit aber weicher, ohne ihren Halt zu verlieren.
Bei Hilfsmitteln, wie Kopfstandhocker, Yoga-Wheel, Aerial-Tuch etc. frag doch mal in deinem Freundeskreis oder Yogastudio, ob es dort ein solches Hilfsmittel gibt. Vielleicht kannst du es dort erst einmal ausleihen und ausprobieren, ob es deinen Vorstellungen entspricht. Es wäre doch schade, wenn es ungenutzt in der Ecke stehen bleibt.
Ich hoffe, dir mit meinem Artikel etwas weitergeholfen zu haben.